Beruhigt der eigenen Arbeit nachgehen
„Eine gute Kinderbetreuung vor Ort macht das Leben in der Gemeinde lebenswerter.“
Gespräch mit Sara Clara, Gemeindereferentin für Familie, St. Martin in Thurn
Frau Clara, die Gemeinde St. Martin in Thurn wurde letztes Jahr mit dem Audit FamilyPlus zertifiziert. Wie gut sind Kinderbetreuung und Schule vor Ort organisiert?
Wir sind in dieser Hinsicht schon seit Jahren sehr gut organisiert. Es gibt auch in unseren kleinen Fraktionen einen Kindergarten und eine Grundschule – mit Öffnungszeiten, die für die Familien einen Sinn haben: Diese sind in der gesamten Gemeinde bis zur Mittelschule einheitlich von 7:30 bis 14:10 Uhr. Für die größeren Kinder sind daran auch die Buszeiten gekoppelt. Die Kinder bekommen täglich ein Mittagessen, das in den Mensen und Küchen vor Ort frisch gekocht wird. Für die ganz Kleinen gibt es nach wie vor genügend Plätze in unserer Kita.
Was bedeutet es für eine Gemeinde, eine gut ausgebaute Kinderbetreuung anzubieten?
Eine gute Kinderbetreuung vor Ort macht das Leben in der Gemeinde lebenswerter. Junge Familien entscheiden sich leichter, in der Gemeinde zu bleiben bzw. deshalb sogar bei uns „einzuwandern“, wenn sie ihr Leben gut mit ihrer Arbeit vereinbaren können.
Die Gemeinde gestaltet das Leben von Familien also wesentlich mit. Was macht für Sie eine gute Kinderbetreuung aus?
Vor allem in den ersten Jahren müssen die Kinder gut aufgehoben sein. Wenn die Kleinkindbetreuung nicht von der Familie aufgefangen wird, spielt die Qualität eine umso wichtigere Rolle. Die Kinder brauchen einen sicheren Platz außerhalb der Familie, wo sie sich wohlfühlen und die Eltern beruhigt der eigenen Arbeit nachgehen können.
Gibt es partizipative Ansätze bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Ihrer Gemeinde?
Wir haben am Beispiel der Kleinkindbetreuung eine Umfrage gemacht, ob eine Kita gewünscht ist. Herausgekommen ist ein klares Ja. Letzten November wurde im Rahmen von FamilyPlus ein partizipativer Abend organisiert. Die Familienkommission der Gemeinde ist darüber hinaus stets in Kontakt mit den Eltern und erhält so relevante Informationen aus erster Hand.