Geht‘s dir gut?
„Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa.“
Mariana Leky in Kummer aller Art
Wie sich psychische Erkrankungen anfühlen, ist nicht leicht zu beschreiben. Viele von uns kennen die kleinen und großen Sorgen und seelischen Nöte, die das Leben manchmal für uns bereit hält. Dann merken wir das Durcheinander, das sie in unserem Inneren anrichten. Wir fühlen uns verloren, sind traurig oder komplett überfordert.
Meist finden wir mit der Zeit einen Weg heraus und schaffen es nach und nach, wieder mehr Leichtigkeit in unser Leben zu bringen. Was aber ist, wenn unsere Sorgen und Ängste nicht wieder vergehen und es uns nicht gelingt, etwas von ihrer Schwere hinter uns zu lassen? Was können wir tun, wenn sich unser Schmerz an der Seele festsetzt und zur psychischen Erkrankung wird?
Unsere dunklen Seiten bleiben für Außenstehende oft unsichtbar, wenn wir über sie schweigen. Eltern, Freundinnen oder Nachbarn bemerken oft nicht, was uns bedrückt, wenn wir unsere Sorgen nicht mit ihnen teilen. Wenn wir aber lernen – als Betroffene und als Gesellschaft, über unsere psychischen Probleme zu sprechen, wenn wir uns öffnen und uns einander anvertrauen, dann merken wir schnell, dass wir nicht allein sind. Dass es vielen anderen um uns herum genauso geht – und vor allem, dass es immer jemanden gibt, der uns helfen kann.
In Südtirol gibt es ein Netzwerk von zahlreichen Diensten, die uns bei Lebenskrisen weiterhelfen. Sie informieren und klären offen über Depressionen oder Suizidgedanken auf. Denn es lohnt sich, im Gespräch zu bleiben, an Türen zu klopfen und die richtige Frage zu stellen: Alles ok?