Junges Ehrenamt im Bildungsausschuss
Für viele Bildungsausschüsse ist es nicht einfach, junge Menschen zu gewinnen und langfristig im Verein zu halten. An manchen Orten im Pustertal bringt sich die nächste Generation aber bereits stark ein.
Wer sind die jungen Freiwilligen, die sich für das Gemeinwohl engagieren und aktiv mitanpacken? Was treibt sie an und was sind ihre Wünsche und Bedürfnisse? Jeder Bildungsausschuss ist so individuell wie die einzelnen Menschen, die sich darin engagieren. Doch es gibt auch Unterschiede zwischen den Generationen, die sich auf die Motivation für das gemeinnützige Engagement beziehen – und eine klare Veränderung in Bezug auf das Ehrenamt mit sich bringen.
Den jüngeren Jahrgängen wird ein großes Interesse an Freiheit und Flexibilität zugeschrieben: Die „Millennials“ sind all diejenigen, die zwischen den frühen Achtzigern und den späten Neunzigern geboren sind. Sie sind die letzte Generation, die noch ohne Handy aufgewachsen ist. Die „Gen Z“ hingegen, die nach den „Millennials“ bis 2012 geboren wurde, gehört bereits zu den sogenannten „Digital Natives“. Sie kennzeichnet der Wunsch nach mehr Stabilität und Sicherheit – laut den gängigen Generationenmodellen.
Wie also sieht die nächste Generation ihre Arbeit im Bildungsausschuss und wie bringt sie sich aktiv ins Dorfleben ein? Es geht den jungen Menschen keinesfalls um Ehre, wenn sie ihre Dorfgemeinschaft mitgestalten und verschiedene Aufgaben im „Ehrenamt“ übernehmen. Denn die Hauptgründe für ihr Engagement – ob es nun punktuell oder längerfristig ist – sind in erster Linie aktuelle Themen, die sie bewegen. Ihre Themen betreffen alle Generationen: So befassen sie sich etwa mit einer ökosozialen Denk- und Lebensweise. Sie informieren über Biodiversität, organisieren Vorträge zum Thema „Klimawandel“ oder veranstalten ein Repair Café. Sie gehen Familienthemen nach oder Fragen nach Gesundheit und Mental Health. Besonders gut gelingt die Arbeit im Bildungsausschuss, wenn Jung und Alt zusammenarbeiten. Denn alle Generationen im Bildungsausschuss fragen sich: Wo kommen wir her? Was macht unser Dorf besonders? Die Kultur und das alte Wissen für die nachfolgenden Generationen zu erhalten – wie zum Beispiel mit der Erhebung der alten Flurnamen – sind jungen wie älteren Mitgliedern der Bildungsausschüsse ein wichtiges Anliegen.