Pflege zu Hause
„Im Leben kommt es nicht darauf an, ein gutes Blatt in der Hand zu haben, sondern mit schlechten Karten gut zu spielen.“
Robert Louis Stevenson
Wie richtet man sich vom Bett auf, ohne seine ganze Kraft dabei einzusetzen? Und wie gelangt man vom Bett auf den Stuhl, der daneben steht? Natürlich ganz einfach und ohne lange darüber nachzudenken. Wer aber altersbedingt oder durch ein ungeplantes Ereignis im Leben in seinen Bewegungen beeinträchtigt ist, für den können die einfachsten Abläufe eine große Herausforderung darstellen. Nicht weniger groß ist die Herausforderung für all diejenigen, die ihre bettlägrigen und körperlich eingeschränkten Angehörigen zu Hause betreuen und pflegen. Pflege zu Hause kann schwere, körperliche Arbeit sein – doch sie kann erleichtert werden durch die gezielte Anwendung von bewussten Bewegungen.
Genau hier setzt die Idee der Kinästhetik an: Die Art und Weise, wie wir Bewegungen ausführen und steuern, beeinflusst unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit. Die Kinästhetik zielt darauf ab, den pflegebedürftigen Menschen so zu helfen, dass sie sich ein Stück weit selber helfen können. So soll eine gewisse Selbständigkeit und Mobilität aufrecht erhalten bleiben oder wiedererlangt werden. Mit der eigenen Bewegung einen Menschen mitbewegen – und das mit geringer Muskelkraft: Auch die Pflegenden lernen nach den Grundsätzen der Kinästhetik, auf die eigene Bewegung bewusst zu achten. Dies führt dazu, dass sie ihre Bewegungsabläufe so ausführen, dass sie effektiv sind und dabei gleichzeitig der Gesundheit nicht schaden. Geschickte Bewegungen erleichtern den Alltag von Pflegenden und ihren Angehörigen und ermöglichen ihnen ein gutes Leben – trotz allem.