Pubertät – der ganz normale Wahnsinn
„Wenn ich eines in meiner Kindheit gelernt habe, dann das: Man hat über sein eigenes Leben NULL Kontrolle.“
aus Gregs Tagebuch 9
Greg ist die Hauptfigur der Comic-Romane von Jeff Kinney. Er ist 12 Jahre alt und besucht die Junior-Highschool. Er ist faul, spielt gern und oft Videospiele, denkt viel über sein Leben nach und schreibt Tagebuch. Obwohl er unterdurchschnittlich groß ist, glaubt er, schon ziemlich reif zu sein. So hat er auch für die Sommerferien soweit alles im Griff: „Solange die Klimaanlage funktionierte und es Batterien für die Fernbedienung gab, war alles perfekt für entspannte Sommerferien.“ Aber dann macht ihm seine Mom einen dicken Strich durch die Rechnung.
Warum ist plötzlich alles so schwierig? Und was passiert eigentlich in der Pubertät? Es sind gewaltige Veränderungen in der körperlichen Entwicklung und regelrechte „Großbaustellen“ in Teilen des Gehirns, die die heranwachsenden Jugendlichen und ihr gesamtes Umfeld auf eine harte Probe stellen.
Der Körper verändert sich, die Eltern nerven und sind peinlich, die Konflikte in der Familie häufen sich. Fragen nach der eigenen Identität treten in den Vordergrund: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Was will ich in meinem Leben erreichen? Es geht um Ablösung vom Elternhaus, um Selbständigkeit und Freiheit. Jugendliche wollen selbst über ihr Leben entscheiden, sind gleichzeitig aber unsicher und verletzlich – und überspielen das oft mit Frech-Sein oder Rückzug.
Für Eltern gilt es in dieser Zeit, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ziel ist es, ein gutes Maß zwischen Nähe und Loslassen zu finden, sodass ihre Kinder schließlich im Laufe des Erwachsenwerdens eines lernen: ihr Leben selbst unter Kontrolle zu haben.