Aktuelle Themen

Wer neugierig geworden ist und sich mit unseren Themen vertiefend auseinandersetzen möchte, hat hier die Gelegenheit dazu.

Familienfreundlichkeit: Mit gutem Beispiel voran

In puncto Familienfreundlichkeit ist der Bildungsweg Pustertal, kurz BIWEP, ein Vorzeigeunternehmen.

Seit vielen Jahren ist die Vernetzungs- und Koordinierungsstelle mit Beratungs- und Bildungstätigkeit mit dem Audit familieundberuf ausgezeichnet. „Unsere Netzwerkarbeit für Familien, Vereine, Gemeinden und Betriebe erfordert große Flexibilität. Daher ist uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders wichtig”, so Geschäftsführerin Irmgard Pörnbacher und Elisabeth Frenner, stellvertretende BIWEP-Vorsitzende. „Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Geschäftsthema unseres Vereins. Wir leben es vor.“

AuditDie Tätigkeit des BIWEP umfasst die Stärkung der Familienkompetenzen (Familienbildung und Familienselbsthilfe), die Schaffung einer familienfreundlichen Lebens- und Berufsumgebung und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Familienleben in den Pustertaler Gemeinden (Bündnis für Familie). Der Einsatz gilt einer zukunftsfähigen Lebenswelt für alle Generationen. Das Ziel der Zertifizierung ist, bestehende familienfreundliche Maßnahmen zu festigen und kontinuierlich zu verbessern, um motivierte und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Organisation zu erhalten. Schon die Ist-Situation des Bildungswegs Pustertal ist viel versprechend. Die Jahresarbeitszeit wird an die Schul- und Ferienzeiten angepasst, Arbeitszeiten sind flexibel, das Mitarbeiterhandbuch der Maßnahmen wird laufend angepasst, die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Führungsaufgaben, die Verbesserung der Freistellung bei Krankheit der Kinder wurde umgesetzt. Zusätzlich will man sich noch weiter verbessern, etwa durch die Weiterentwicklung der lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung, weiterer Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Stärkung der Zusammenarbeit im Team und Ausbau der Kommunikation über Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach innen und außen.

Bewegen, was wichtig ist

Der Bildungsweg Pustertal - BIWEP lädt wieder zu seiner Vollversammlung ein und zeigt dabei auf, was an der Basis in Bewegung kommt, das allen wichtig ist.

Was bedeutet Bildung für einen Verein, der sich ihr ganz und gar verschrieben hat? Und was heißt Bildung, wenn dabei am Ende ein gutes und verantwortungsvolles Miteinander herauskommen soll – in den Familien genauso wie in den Dorfgemeinschaften und im Bezirk? Denn genau darum geht es dem Bildungsweg Pustertal bei seiner Vereinstätigkeit.

Bildung ist sehr viel mehr als ein brummender Kopf voller Informationen. Bildung heißt Zukunft gestalten – sich die beste aller Welten ausdenken, in der wir und unsere Kinder und Kindeskinder leben wollen. Genau das haben sich zahlreiche Menschen an allen Ecken und Enden des Bezirks zur Aufgabe gemacht. Sie beschäftigen sich mit der Kultur und mit der Geschichte im eigenen Dorf. Sie gehen gesellschaftspolitischen Fragen nach wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie diskutieren über pädagogische Themen zur kindlichen Entwicklung in der heutigen modernen Zeit. Oder sie beschäftigen sich mit einer ökosozialen Denk- und Lebensweise, die für uns alle und vor allem auch für die nachfolgenden Generationen wünschenswert ist. Als lokal verankerte Vereine, Netzwerke und Initiativen bringen sie die Menschen vor Ort zusammen und sensibilisieren sie für die verschiedenen Themen. Der Bildungsweg Pustertal unterstützt dieses zivilgesellschaftliche Engagement und hilft zu bewegen, was wichtig ist.

Bildungsweg Pustertal - BIWEP

Vollversammlung 2024

Ihr seid herzlich eingeladen: Vorsitzende und Mitglieder der Bildungsausschüsse, Vertretungen der Gemeinden, Mitglieder der Arbeitsgruppen für Familienbildung sowie Akteure in lokalen, ökosozialen Netzwerken und Initiativen, alle Bildungsinteressierten

Di 23.04.2024, 19 Uhr

Bruneck, Stadtbibliothek

Anmeldung unter info@biwep.it

Ein Win-Win für beide Seiten

„Die Vereinbarkeit soll kein Nice-to-have sein, sondern ein Standard, den wir tagtäglich leben.“

Claudia Dariz

„Junge Eltern wollen arbeiten“, sagt Claudia Dariz in einem Beitrag des Südtirol Magazins vom 2. November vergangenen Jahres auf Rai Südtirol. „Es ist für uns eine Pflicht, ihnen entgegen zu kommen.“ Als Auditorin für das Zertifikat „familieundberuf“ begleitet sie Betriebe und Organisationen in ganz Südtirol auf ihrem Weg zu einer familienbewussten Personalpolitik. Dabei wird intern ein passgenaues Konzept für die jeweilige Organisation erarbeitet, das sowohl betriebswirtschaftlich sinnvoll als auch fair gegenüber den Bedürfnissen der Beschäftigten ist. Denn die jeweiligen Lebenssituationen der Angestellten bringen unterschiedliche Herausforderungen mit sich. So sind besonders Eltern von kleinen Kindern häufig mit großen Belastungen konfrontiert: kranke Kinder, kurze Nächte, lange Ferien, ausgebuchte Sommercamps, fehlende Nachmittagsbetreuung. Dies alles mit der eigenen Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen, verlangt den Eltern viel ab. Auch Menschen, die sich neben ihrer Arbeit einer pflegebedürftigen Person zu Hause widmen, brauchen entsprechend faire Arbeitsbedingungen.

Wäsche aufhängenEin familienbewusster Arbeitsplatz nützt allen Beteiligten – so auch beim Bildungsweg Pustertal. Der Verein macht sich stark für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ist seit vielen Jahren selbst mit dem Audit „familieundberuf“ ausgezeichnet. Für das BIWEP-Team heißt das konkret: Kinderkrankentage, reduzierte Öffnungszeiten in den Sommerferien oder Arbeitszeitkonten. „Wir bauen über das ganze Jahr Überstunden auf – zum Beispiel in hektischen Zeiten im Büro. Aber diese Überstunden können wir in der Ferienzeit wieder abbauen“, erklärt eine BIWEP-Mitarbeiterin im oben genannten Fernsehbeitrag. „Dadurch ist diese Regelung ein Win-Win für beide Seiten.“

Ehrenamtliche sind gefragt

Neben der Bürokratie ist die Nachfolgesuche eine der größten Herausforderungen im Ehrenamt.

Die größte Motivation für ihre ehrenamtliche Arbeit – so das Ergebnis einer Umfrage unter den Bildungsausschüssen vom Amt für Weiterbildung  – ist es, etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu machen sowie das Vereinsleben im Dorf zu stärken. Dieses Ergebnis macht deutlich, was den Bildungsausschüssen und den Mitgliedern sämtlicher anderer Vereine vor Ort längst bewusst ist: Ein reges Vereinsleben macht eine Dorfgemeinschaft erst richtig lebenswert. Es stiftet ein Wir-Gefühl und leistet einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Menschen.

EhrenamtDas Ehrenamt funktioniert nach anderen Regeln als in der Wirtschaft oder innerhalb familiärer Beziehungen: Menschen setzen sich freiwillig für das Gemeinwohl ein, ohne dafür finanziell entlohnt zu werden. Ob im Sportverein, bei der Feuerwehr oder bei der Bergrettung, ob bei der Musikkapelle, beim Kirchenchor oder beim Bildungsausschuss – die Arbeit von zehntausenden, ehrenamtlich tätigen Menschen in Südtirol ist unbezahlbar und macht die Stärke unseres Landes erst aus. Denn zu dieser Stärke gehören – neben wirtschaftlichen Zahlen, die häufig im Vordergrund stehen – vor allen Dingen das gesellschaftliche Klima und die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Dafür ist das bürgerschaftliche Engagement der Menschen von enormer Bedeutung. Jede und jeder Einzelne von uns ist angesprochen, einen Beitrag zu leisten und Gemeinschaften mitzugestalten.

Das Smartphone meines Kindes

"Herr Janosch, was wäre eigentlich gewesen, hätten Tiger und Bär Smartphones gehabt?"

Hätten sie – wie der deutsche Kinderbuchautor und Illustrator Janosch meint – „Panama einfach gegoogelt und wären im Übrigen am Tisch sitzen geblieben?“ Oder hätten sie das gewünschte Ziel in Google Maps eingetippt und sich von ihrem Smartphone auf die abenteuerliche Reise zum Land ihrer Träume navigieren lassen?

Fragt man größere Kinder und Jugendliche, ob sie sich ein Leben ohne ihr Smartphone vorstellen können, verneinen fast alle. Für sie ist das Smartphone ein ständiger Begleiter. Sie nutzen es intensiv und fühlen sich emotional mit ihrem Gerät verbunden. Es hilft ihnen, ihren Alltag zu organisieren, sich zu unterhalten und zu entspannen. Weil quasi alle Gleichaltrigen ein Handy haben, werden auch Freundschaften über Chats und Nachrichten gepflegt.

Smartphone

Jugendliche verfügen nicht selten über eine gute Medienkompetenz und gehen reflektiert mit ihrem Smartphone um – dazu gehören auch bewusste Auszeiten, in denen sie das Handy weglegen. Die Jüngeren müssen bei ihrer Mediennutzung aber begleitet werden. Apps wie Googles „Family Link“ und Apples „Bildschirmzeit“ können Eltern helfen, ihre Kinder vor problematischen Inhalten zu schützen und ihre Zeit am Handy zu reduzieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Kinder einen vernünftigen Umgang mit dem Smartphone erlernen – sprich Vertrauen und eine gute Eltern-Kind-Beziehung.

Vergesslichkeit oder Demenz?

„Wie lange hast du schon Honig im Kopf?“ „Seit ich nicht mehr denken kann.“

Es fühle sich so an wie „Honig im Kopf“, so verklebt, beschreibt der Opa seiner Enkelin Tilda im gleichnamigen Film das Gefühl, wie es ist, wenn man alles vergisst. KreuzworträtselDer Opa ist dement und durchlebt nach und nach die verschiedenen Phasen der Krankheit. Zuletzt sitzt er auf einer Bank in Venedig, eingeschlossen in seine eigene Welt. Seine Enkelin erkennt er nicht mehr. Ist es normal, ab einem gewissen Alter immer wieder etwas zu vergessen, Sachen zu verlegen oder Namen zu verwechseln? Oder ist es schon eine Demenz?

Tatsächlich steigt das Risiko für eine Demenz mit zunehmendem Alter. Die Erkrankung ist bisher nicht heilbar, die Angst vor der Diagnose dementsprechend groß. Demenz ist eine Lebensrealität von vielen Familien: Wissen hilft, um die Krankheit zu verstehen und besser mit ihr leben zu können.

Klimawandel – was tun?

„So wie es heute ist, wird es sicher nicht mehr sein.“

Georg Kaser

Wie sieht die Welt in 40 Jahren aus? Der Klimawandel ist in vollem Gange. Die Temperatur in Südtirol ist seit 1980 im Durchschnitt um 2° C angestiegen. In Bruneck blüht die Birke circa 11 Tage früher als 1995. Die Anzahl der Feuerwehreinsätze aufgrund von Wetterereignissen wie extreme Niederschläge, starke Windböen, Waldbrände oder Erdrutsche ist stark gestiegen. Das Wissen über den sich abzeichnenden Klimawandel ist da. Landesweite Initiativen wie die „Klimashows“ bringen Fakten wie diese unter die Leute. Sie wollen informieren und Bewusstsein schaffen, vor allem aber über Lösungen reden und die Menschen zum Tun motivieren.

Einer, der ebenfalls seit Jahren durch die Lande zieht und vor der gegenwärtigen Realität des Klimawandels und dessen globalen Auswirkungen warnt, ist der Südtiroler Klimaforscher Georg Kaser. Der Wissenschaftler beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Klimaproblematik und gilt als einer der weltweit einflussreichsten Experten auf dem Gebiet. Seine Botschaft ist klar: Das Weltklima wird – nicht mehr rückgängig machbar – kippen, wenn die Menschheit nicht schnell, tiefgreifend und konsequent reagiert.

Eiszapfen

Was Georg Kaser damit meint ist nichts anderes als ein Systemwandel. Wir müssen uns als Gesellschaft von der Idee verabschieden, immer weiter wachsen zu wollen. Wir müssen die Grenzen des Wachstums endlich akzeptieren. Dabei geht es Kaser nicht in erster Linie um Verzicht, sondern um ein Umgestalten unserer Lebensgewohnheiten. Es geht nicht um ein Mehr oder Weniger, sondern um etwas Anderes, das am Ende eine lebenswerte Welt und ein größeres Wohlbefinden für alle bringen kann.

Bewegung macht rundum fit

“Jeder Lernprozess beginnt im eigenen Körper.“

Gerald Hüther

Rückwärts laufen, klettern, hüpfen, über einen Baumstamm balancieren oder schnell wie die Feuerwehr rennen: Kinder haben einen angeborenen Bewegungsdrang. Gerade kleine Kinder begreifen die Welt vor allem durch sinnliche Erfahrungen und Bewegung – diese gehören zu den Grundlagen der kindlichen Entwicklung. Kinder probieren sich immer wieder aus, werden von Mal zu Mal geschickter und lernen dadurch sich selbst und ihre Möglichkeiten kennen.

Wenn über Gesundheit gesprochen wird, dann sind Bewegung, Spiel und Sport zentrale Elemente. Dabei ist Bewegung viel mehr als nur Sport: Sie macht uns rundum fit, fördert unser ganzheitliches Wohlbefinden und vermittelt pure Lebensfreude. Bewegung und Aktivität sind unverzichtbar für das Lernen und die mentale Entwicklung von Kindern. Denn mental stark zu sein bedeutet, die verschiedensten Herausforderungen zu meistern und daran zu wachsen – sowohl im Sport als auch in der Schule, im Beruf und in unserem Alltagsleben.

Springendes KindMonika Niederstätter weiß, wovon sie spricht, wenn sie sagt, der Erfolg beginne im Kopf. Als ehemalige Weltklasseläuferin über 400 m Hürden und Olympiateilnehmerin musste sie nicht nur körperlich fit sein, es war genauso wichtig, mental stark zu sein, um im richtigen Moment die bestmögliche Leistung abrufen zu können. In ihrem Vortrag erzählt die Spitzensportlerin über ihre eigenen Erfahrungen im Sport. Und sie geht vor allen Dingen der Frage nach, wie wir unsere Kinder auf dem Weg zu mentaler Stärke begleiten und uns selbst zu regelmäßiger Bewegung motivieren können. Das Gute sei, dass auch mentale Stärke trainiert werden könne.

Herzensangelegenheiten

Heute schon gelacht? Lachen tut der Seele gut und wirkt sich nebenbei positiv auf unser Herz aus. Gesundheit ist viel mehr als die Abwesenheit von Krankheit.

Gesundheit umfasst auch unser seelisches und soziales Wohlbefinden. Dabei spielen zentrale Schutzfaktoren, die uns gesund erhalten, eine wichtige Rolle.

Hände halten Schnee in Herzform Dem Medizinsoziologen Aaron Antonovsky fiel auf, dass einige Menschen schwere Lebenskrisen nicht nur gesund überstehen, sondern auch ihr weiteres Leben gesund gestalten und es insgesamt für gut befinden. Antonovsky forschte daher über Gesundheit aus einem anderen Blickwinkel heraus und kam zu folgender Erkenntnis: Die entscheidende Frage ist nicht, was uns krank werden lässt, sondern vielmehr, was uns gesund erhält.

Das Konzept der Salutogenese von Aaron Antonovsky ist auch die Grundlage, auf die sich Gerald Koller stützt. Als Pädagoge bewegt er sich seit vielen Jahren zwischen präventiver Jugendarbeit und der Förderung von Schutzfaktoren für die Gesundheit. Er setzt in seinen Arbeiten und Vorträgen wichtige Impulse für ein lebendiges Leben, der Nahrungsquelle für ein gesundes Herz – davon ist Koller überzeugt. Alles Leben müsse in Bewegung sein, sich entfalten und weiterentwickeln. Dabei wendet sich Koller aber gegen das Entwicklungsbild der westlichen Welt, das einem Fortschrittsglauben hinterherjagt, der darauf abzielt, dass alles besser, schneller und effizienter werden soll. Unser Herz schlage immer noch im selben Rhythmus wie seit eh und je und leide darunter, wenn Menschen nur funktionieren sollen und dabei innerlich erstarren. Denn wenn es um Lebendigkeit gehe, würden wir keine „Fortschritte“ machen, sondern blieben ganz bei uns, so Gerald Koller.

"... genau dieses Persönliche braucht es in der Schule"

„Man übertritt da eine Schwelle, es wird persönlich, aber genau dieses Persönliche braucht es in der Schule.“ - Damit Schule allen gut tut

Gespräch mit Katja Mair, Fachlehrerin im Bereich Service, Landeshotelfachschule Bruneck

Frau Mair, was war Ihre Motivation, sich zwei Jahre lang im Bereich Beziehungskompetenz fortzubilden?
Mir hat gleich der Titel so gut gefallen: Damit Schule allen gut tut. Dieses „allen“ fand ich gut, dass einfach das Miteinander gut funktioniert. Ich habe mit diesem Kurs verstanden, dass es gut ist, mich so zu geben, wie ich bin. Viel dazu beigetragen hat aber auch unsere Direktorin Marlene Kranebitter. Sie ist selbst total authentisch und gerade bei allem, was Beziehungen anbelangt, sehr offen und kompetent.


Sie haben also an Ihrer Schule einen starken Rückhalt in dieser Hinsicht?
Ja, und das macht für mich den ganzen Tag anders. Ich muss nicht diese klassische Lehrerrolle von früher erfüllen, die sicherlich niemandem gut getan hat. Ich gehe in die Klasse hinein und bin auch offen für persönliche Dinge. Damit kommt man auf ein ganz anderes Gesprächsniveau – man kommt auf die Beziehungsebene.

Was bedeutet das konkret?
Wenn ich merke, einem Schüler geht es heute nicht gut, dann gehe ich zu ihm hin und frage ihn, ob er darüber reden mag. Das hätte ich mir vorher nie angemaßt. Man übertritt da eine Schwelle, es wird persönlich, aber genau dieses Persönliche braucht es in der Schule. Einer meiner Schüler hat sich Sorgen gemacht wegen der Prüfungen, aber sich nichts getraut zu sagen. Erst durch mein empathisches Nachfragen kam das heraus.

Man braucht also ein gutes Gespür für den einzelnen Schüler.
Es ist das Wichtigste für die Menschen, dass sie gesehen werden. Empathie ist eine Art Wertschätzung. Ich benutze viel die persönliche Sprache, die wir im Kurs gelernt haben. So fühlt sich mein Gegenüber wertgeschätzt und verstanden.

Was macht für Sie Beziehungskompetenz aus?
Bei mir zu sein, meine Grenzen zu kennen und zu wahren, mich gleichzeitig aber auch in andere hineinversetzen können. Ich stelle Problemen nicht mehr aus, sondern gehe direkt darauf zu – und suche das Gespräch. Was das angeht, bin ich durch den Kurs viel kompetenter geworden.

Lebhafter Kulturort St. Lorenzen

St. Lorenzen bewahrt eine geschichtlich bedeutsame Vergangenheit.

Nicht nur die Reste der Römersiedlung Sebatum, sondern auch zahlreiche andere Zeugnisse alter Kulturgüter finden sich auf der gesamten Gemeindeebene. Der Bildungsausschuss St. Lorenzen trägt mit seinem Engagement entscheidend zum Lern- und Kulturort St. Lorenzen bei.

Bereits vor Jahren hat sich der Bildungsausschuss auf den Spuren von Kulturdenkmälern der ganz besonderen Art begeben: der Sonnenuhren von St. Lorenzen. Insgesamt 29 Exemplare wurden im Jahr 2012 in den Ortschaften erhoben – die meisten davon auf altehrwürdigen Gehöften, aber auch einige auf neueren Bauten als moderne Versionen. Sonnenuhren sind alte Kulturdokumente und Ausdruck jahrhundertealter Beobachtungs- und Erfindungsgabe des Menschen – und jede für sich ist auf ihre Weise schön und einzigartig.

Sonnenuhr St.LorenzenEine moderne Sonnenuhr leuchtet in Regenbogenfarben auf dem Schulgebäude mitten in Onach. „Und weil die Schule seit jeher ein Ort des Lernens ist, sollte es in jedem Fall eine anspruchsvolle Version sein“, so Monika Gatterer, Vorsitzende des Bildungsausschusses St. Lorenzen und Lehrerin an der Grundschule in Onach. Mit Anton Volgger wurde ein fachkundiger Konstrukteur von Sonnenuhren beauftragt, Robert Gasteiger hat das Kunstwerk auf die Fassade gemalt. Auch der Schulhof in Onach wurde erst letztes Jahr neu gestaltet: Gemeinsam mit den Schulkindern, mit Jugendlichen vom Jugendtreff Inso Haus, mit dem Künstler Luis Seiwald und mit dem Bildungsausschuss wurden farbenfrohe Scheiben nach der Kunst von Wassily Kandinsky umgesetzt.

Das aktuelle Projekt knüpft erneut an den großen Schwerpunkt an, nämlich die lokale Kulturgeschichte wiederzuentdecken und für die Menschen vor Ort erlebbar zu machen: Der Bildungsausschuss hat sich zum Ziel gesetzt, die neun Marmortafeln im Friedhof von St. Lorenzen auffrischen zu lassen und somit eine weitere historische Stätte in der Gemeinde hervorzuheben.

„Eigentlich müssen wir als Lehrpersonen ‚menschilan tian‘.“

Damit Schule allen gut tut - Gespräch mit Magdalena Harrasser, Grundschullehrerin, Pfalzen

Frau Harrasser, Sie haben über zwei Jahre lang die Fortbildungsreihe mit dem Schwerpunkt Beziehungskompetenz besucht. Hat sich der Aufwand gelohnt?
Beziehungskompetenz ist die Voraussetzung für das Unterrichten und gehört in die Grundausbildung der Lehrpersonen. Da muss man ganz viel investieren, dafür ist mir kein Aufwand zu groß. Weil die Persönlichkeitsbildung einer Lehrperson hat sehr wohl Auswirkungen auf ihr Umfeld.

Hände voller Farbe berühren sich in der MitteWie wirkt sich Ihre Persönlichkeit auf das Umfeld aus?
Ich bin sehr offen und habe gelernt, den Kindern mitzuteilen, wie es mir geht. Die Kinder merken ja, ob ich gut aufgelegt bin oder schlecht. Wieso kann ich das nicht auch als Lehrkraft sagen? Das macht uns doch total menschlich! Die Kinder reagieren einfühlsam: Heute müssen wir ganz brav sein, weil der Lehrerin geht es nicht so gut.

Man muss seine eigene Gemütsverfassung also ernst nehmen?
Ich muss empathisch mit mir selbst sein, sonst kann ich auch mit anderen nicht empathisch sein. Wenn ich merke: Jetzt muss ich eine Pause einlegen, es geht nichts mehr weiter, dann profitieren auch die Schüler davon. Durch Achtsamkeitsübungen wie bewusst zu atmen oder die Hand auf das Herz zu legen, bin ich wieder ganz bei mir.

Wie bauen Sie eine gute Beziehung zu Ihren Schülern auf?
Ich rede viel mit den Kindern – das habe ich immer schon. Ich mache zum Beispiel vor dem Elternsprechtag einen Kindersprechtag. Da checke ich mit den Kindern ab: Was sagen wir den Eltern eigentlich? Wir schauen vor allem auf das Positive. Auch unsere Klassennachrichten fördern die Beziehungsfähigkeit. Manchmal steht da nach der Pause: Niemand hat mit mir gespielt. Dann melden sich Kinder und fragen: Soll ich mit dir spielen? Was sehr wohltuend für alle ist, ist einfach mal hinzuhören.

Was heißt das für Sie – hinhören?
Ich sage: Jetzt redest du mal, ich gebe dir die Zeit dafür. Denn das ist es: Es will im Grunde jeder einfach nur verstanden werden. Das Kind hört in sich hinein, indem ich es reden lasse. Wir müssen in die Beziehung gehen, alles andere kommt dann fast von alleine.

Schau hin!

„Keine Prävention ohne Aufarbeitung ist das aktuelle Leitwort, mit dem sich die Kirche insgesamt auseinanderzusetzen hat.“

Gottfried Ugolini

Die Haltung der Kirche zur sexualisierten Gewalt in den eigenen Reihen und in der Gesellschaft insgesamt kann nur sein, dass es endlich Konsequenzen gibt: Mit ihrem aktuellen Projekt „Mut zum Hinsehen“ stellt sich die Diözese Bozen-Brixen dem Thema auf eine aufrichtige Art und Weise. „Im Vergleich zu anderen bisherigen Ansätzen zielt dieses Projekt auf einen Veränderungsprozess, der von einer Zukunftsvision ausgeht. Diese Vision erfordert einen ehrlichen Blick in die Vergangenheit kirchlicher und gesellschaftlicher Lebens- und Rahmenbedingungen, die Missbrauch ermöglicht, gefördert und vertuscht haben“, so Gottfried Ugolini.

Jugendlicher Der Priester und Psychologe leitet den Dienst für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen der Diözese Bozen-Brixen. Dieser interdisziplinäre Fachbeirat hat sich zum Ziel gesetzt, aufzuklären und präventiv daran zu arbeiten, dass sexualisierte Gewalt und damit verbundener Machtmissbrauch nicht mehr passieren. Vor allem aber übernimmt er ernsthaft Verantwortung gegenüber den Opfern innerhalb der Glaubensgemeinschaft: Anstatt ausschließlich interne Entscheidungen zu treffen und somit die Taten zu verschleiern, will die Kirche nun ihr Wissen über strafbare Handlungen der Staatsanwaltschaft mitteilen. So können Gerichtsprozesse erwirkt und Täter und Mitwisser verurteilt werden. Denn um den zahlreichen Betroffenen ein Stück weit gerecht zu werden, bedarf es einer gründlichen Aufarbeitung des bereits Geschehenen mit entsprechenden Konsequenzen nach dem geltenden Recht.

Archäologische Spuren in St. Georgen

Themenweg über die früheste Siedlungsgeschichte

Der Bildungsausschuss und die Foto- und Archivgruppe St. Georgen haben sich in den letzten Jahren intensiv mit der „jörgina“ Geschichte beschäftigt. Dabei herausgekommen ist ein eindrucksvoller Themenweg über die früheste Siedlungsgeschichte der Menschen.

Ziel des Projektes ist es, der Bevölkerung die Lebensweise der Menschen in der vorgeschichtlichen Höhensiedlung, wie sie in St. Georgen zu finden ist, näher zu bringen sowie Grundlegendes zur Archäologie des Ortes zu vermitteln. Hierzu hat die Arbeitsgruppe eigene Informationstafeln entworfen, die die Geschichte und das Leben der Menschen zur damaligen Zeit in St. Georgen erklären. 

Männer beim Aufstellen einer SchautafelAusgangspunkt ist der Kirchplatz in St. Georgen mit einer ersten Schautafel zum Lehrpfad. Weiter geht es zur Maria Hilf-Kapelle, dem „Jörgina Stöckl“ auf der Nordseite des Dorfes und von dort über den Wanderweg 66 bis zu den beiden geschichtsträchtigen Hügeln, der großen und der kleinen Pipe. Die große Pipe ist auf einer gut erkennbaren Kuppe im Wald gelegen und weithin zu sehen. Inmitten von herumliegenden Steinen sind hier die Reste von mehreren verwachsenen Mauerzügen im Gelände auszumachen. Auch auf der kleinen Pipe lassen Reste von Mauern und Terrassen erahnen, wie die einstige Siedlung ausgesehen hat. Abschließend beim sogenannten Koppenhaus, einer Flur in der Nähe der Maria-Hilf-Kapelle, weisen erneut deutliche Bodenmerkmale auf eine vorgeschichtliche Siedlung hin. Hier finden sich Überbleibsel eines verwachsenen Grabens, der an einen einstigen Wall erinnert. Die markante Terrasse lässt auf die landwirtschaftliche Nutzung des Geländes schließen. Mehrere runde Vertiefungen auf der Flur haben sich als Wolfsgruben herausgestellt, die von zahlreichen Helfern im Rahmen des Projekts freigelegt wurden.
Das Projekt wurde aktiv unterstützt von den Grundeigentümern, die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch den Pustertaler Archäologen Ingemar Gräber.
 

Beruhigt der eigenen Arbeit nachgehen

„Eine gute Kinderbetreuung vor Ort macht das Leben in der Gemeinde lebenswerter.“

Gespräch mit Sara Clara, Gemeindereferentin für Familie, St. Martin in Thurn

Frau Clara, die Gemeinde St. Martin in Thurn wurde letztes Jahr mit dem Audit FamilyPlus zertifiziert. Wie gut sind Kinderbetreuung und Schule vor Ort organisiert?
Wir sind in dieser Hinsicht schon seit Jahren sehr gut organisiert. Es gibt auch in unseren kleinen Fraktionen einen Kindergarten und eine Grundschule – mit Öffnungszeiten, die für die Familien einen Sinn haben: Diese sind in der gesamten Gemeinde bis zur Mittelschule einheitlich von 7:30 bis 14:10 Uhr. Für die größeren Kinder sind daran auch die Buszeiten gekoppelt. Die Kinder bekommen täglich ein Mittagessen, das in den Mensen und Küchen vor Ort frisch gekocht wird. Für die ganz Kleinen gibt es nach wie vor genügend Plätze in unserer Kita.

Was bedeutet es für eine Gemeinde, eine gut ausgebaute Kinderbetreuung anzubieten?
Eine gute Kinderbetreuung vor Ort macht das Leben in der Gemeinde lebenswerter. Junge Familien entscheiden sich leichter, in der Gemeinde zu bleiben bzw. deshalb sogar bei uns „einzuwandern“, wenn sie ihr Leben gut mit ihrer Arbeit vereinbaren können.

Die Gemeinde gestaltet das Leben von Familien also wesentlich mit. Was macht für Sie eine gute Kinderbetreuung aus?
Vor allem in den ersten Jahren müssen die Kinder gut aufgehoben sein. Wenn die Kleinkindbetreuung nicht von der Familie aufgefangen wird, spielt die Qualität eine umso wichtigere Rolle. Die Kinder brauchen einen sicheren Platz außerhalb der Familie, wo sie sich wohlfühlen und die Eltern beruhigt der eigenen Arbeit nachgehen können.

Gibt es partizipative Ansätze bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Ihrer Gemeinde?
Wir haben am Beispiel der Kleinkindbetreuung eine Umfrage gemacht, ob eine Kita gewünscht ist. Herausgekommen ist ein klares Ja. Letzten November wurde im Rahmen von FamilyPlus ein partizipativer Abend organisiert. Die Familienkommission der Gemeinde ist darüber hinaus stets in Kontakt mit den Eltern und erhält so relevante Informationen aus erster Hand.

Zurück zur Natur – im Auto?

„Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.“

Werner Mitsch

Es greift massiv in unsere Lebenswelten ein und ist für Hermann Knoflacher – emeritierter Professor für Verkehrsplanung in Wien – schon lange ein bedeutendes gesellschaftliches Problem: das Auto. 

Autokolonne in einem BergdorfTrotz Klimakrise und der allgegenwärtigen Rede von Nachhaltigkeit wird es mehr und mehr gekauft. Es wird immer größer und breiter und spritintensiver – oft nur für eine einzige Person, die in einem monströsen SUV, Kleinbus oder Pick-up sitzt. Es verbraucht – in weit über einer Milliarde Fällen weltweit – nicht nur klimaschädlichen Treibstoff, sondern auch sehr viel Natur, Landschaft und öffentlichen Raum. Es verspricht freie Fahrt für die mobile Gesellschaft.
Selbst hoffnungslos überzeugte Autofahrer haben mittlerweile gemerkt, dass die Freiheit auf den eigenen vier Rädern ein Irrtum ist. Sie endet nämlich immer öfter dort, wo sie mit der Freiheit der vielen anderen, die ebenfalls mit dem eigenen PKW unterwegs sind, kollidiert: im Stau oder bei der Parkplatzsuche. Das Auto ist nicht dafür geeignet, möglichst viele Menschen von A nach B zu bringen – im Gegenteil: Es verhindert Mobilität und verstopft öffentlichen Raum.
Flächen, Straßen und Plätze, die allen gehören, nicht massenhaft den privaten Autofahrern zu überlassen – das ist das Ziel, für das sich Hermann Knoflacher seit über fünfzig Jahren einsetzt. Mit Erfolg: Einkaufsstraßen wie die einst staugeplagte, knapp zwei Kilometer lange Mariahilfer Straße in Wien werden zu Fußgängerzonen, wo sich Menschen begegnen und in schönem Flair mit Läden und Cafés verweilen können. Parkplätze werden zu Spielplätzen, Straßen zu Radwegen. Der Takt des öffentlichen Nahverkehrs wird an Anzahl und Bedarf der Einwohner und Reisenden vor Ort angepasst und entsprechend vernetzt. Verkehrsberuhigte und autofreie Räume befreien auch den Menschen von seinem Zwang, ins Auto zu steigen – und schaffen eine verträgliche Mobilität mit Öffis, dem Rad und zu Fuß

Gemeindebegleitung bei FamilyPlus

Gespräch mit Irmgard Pörnbacher und Elisabeth Holzer, externe Gemeindebegleiterinnen beim Audit FamilyPlus

Welche Idee steckt hinter dem Audit FamilyPlus?
I.P. FamilyPlus ist ein Zertifizierungsinstrument für familienfreundliche Gemeinden. Es wurde aus Vorarlberg von der Familienagentur importiert, wobei der Boden dafür im Pustertal bereits bereitet war – und das nicht nur in den beiden Gadertaler Gemeinden Enneberg und St. Martin in Thurn, die wir beim Audit begleiten. Wir sind mit dem Bildungsweg Pustertal in einer Organisation angesiedelt, die sich schon lange mit diesem Thema im Bezirk beschäftigt.

Was bringt es den Gemeinden, wenn sie sich zertifizieren lassen?
E.H. Das Auditverfahren betrachtet das gesamte Gemeindegeschehen durch die Brille der Familie. Der Mehrwert dabei ist, dass dadurch sichtbar wird – und durch Fakten und Zahlen belegt, was eine Gemeinde schon alles für ihre Familien macht. Das ist eine Wertschätzung für die Familienpolitik der Gemeinde. Es werden natürlich auch Lücken aufgezeigt.

Ihr agiert zwischen Familienagentur und den Gemeinden. Was sind eure Aufgaben dabei?
I.P. Wir sind als Begleiterinnen eine Art Fürsprecher für die Gemeinden. In der Modellphase haben wir versucht, das Audit mit seinen Vorgaben zu vereinfachen für die Gemeinden. Da musste viel ausgehandelt werden zwischen Familienagentur und Gemeinden, weil das Audit FamilyPlus ist ein vorgegebenes Instrument, das nur begrenzt verändert werden kann.

Da braucht es viel Verhandlungsgeschick. Was ist noch hilfreich?
E.H. Mir hat geholfen, dass ich in der Gemeindepolitik tätig war und selber Familie habe. Hilfreich ist auch, dass wir zu zweit sind und auf der Metaebene die Gespräche und Diskussionen thematisieren können.

Wie seht ihr die kommunale Familienpolitik?
I.P. Familienpolitik ist gleichwertig wiedie Wirtschaft – das ist für mich überhaupt keine Frage. Gerade in Hochtourismusgebieten wie dem Gadertal läuft das eine nicht ohne das andere. Familie muss ganz einfach überall 
mitgedacht werden.

Bezirksservice Weiterbildung im Pustertal

Im Bezirk Pustertal gibt es insgesamt 28 Bildungsausschüsse. Damit sie aktiv bleiben, begleitet sie BIWEP in seiner Funktion als Bezirksservicestelle

Der Bildungsweg Pustertal unterstützt die ehrenamtlichen Mitarbeiter bei der Bewältigung von bürokratischen Aufgaben sowie inhaltlich, fachlich und organisatorisch. Bildung vor Ort heißt, Menschen aller Altersgruppen zu beteiligen und sie für aktuelle Themen zu sensibilisieren – genau das ist die Aufgabe unserer Bildungsausschüsse. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für die Bildungs- und Kulturlandschaft unserer Gemeinden und bereichern das Dorfleben in großem Maße.

Insbesondere dort gilt für die Bildungsarbeit: Sie muss nah bei den Menschen sein. Denn die Menschen vor Ort haben das beste Gespür dafür, was es in ihrem Dorf und in ihrer Gemeinde braucht. Sie kennen die Leute und die Dorfgemeinschaft aus persönlicher Erfahrung. Als lokal verankerte Netzwerke bringen die Bildungsausschüsse die Menschen zusammen und regen sie zum Mitgestalten an. Die größte Motivation für ihre ehrenamtliche Arbeit – so das Ergebnis einer Umfrage unter den Bildungsausschüssen vom Amt für Weiterbildung im Herbst 2021 – ist es, etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu machen sowie das Vereinsleben im Dorf zu stärken.
Um dieses sinnvolle Engagement in die Tat umzusetzen, unterstützt BIWEP als Bezirksservice Weiterbildung die Bildungsausschüsse bei ihrer Arbeit. Kreative Ideen und Impulse werden aufgegriffen und realisiert. BIWEP übernimmt dabei die folgenden Aufgaben:
•    pädagogisch-inhaltliche Beratung: Förderung und Unterstützung von Konzeptarbeit, Impuls- und Ideenfindung, Begleitung von Gruppenprozessen, Motivationsarbeit, Sensibilisierung zur Netzwerkarbeit, Projektmanagement.
•    organisatorische Betreuung: Vereins- und steuerrechtliche Hilfestellung, Veranstaltungsmanagement, Abwicklung von Ansuchen
•    Information und Berichtswesen: Veranstaltungskalender und Ideenspeicher, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Bildung heißt Zukunft gestalten – dieses Ziel verfolgt BIWEP als Bezirksservice Weiterbildung zusammen mit den Bildungsausschüssen und lokalen Netzwerken im Pustertal.

 

Kinderbetreuung braucht Qualität

Charta zur Qualität familienergänzender Betreuung

In einer gemeinsam abgesegneten Charta haben die Mitglieder des Netzwerk Kinderzeit grundsätzliche Richtlinien für eine qualitativ gute Kinderbetreuung definiert. Die Bedürfnisse des Kindes ziehen sich durch das gesamte Programm und stehen dabei stets im Zentrum.

Chancengleichheit fördern
Familienergänzende Kinderbetreuung fördert die Chancengleichheit von Kindern unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, Sprache, Religion und beider Geschlechter. Sie wertschätzt Vielfalt und schafft ein Klima der Toleranz gegenüber Kindern, Eltern und Erziehenden und gegenüber der Umwelt.
Die Angebote stehen grundsätzlich allen Kindern offen und sind für die Eltern finanziell tragbar. Sie nehmen Rücksicht auf Kinder mit besonderen Bedürfnissen.

Mit Partnern zusammenarbeiten
Familienergänzende Kinderbetreuung ist Teil eines umfassenden Erziehungs- und Bildungsprozesses, der mit der Geburt eines Kindes beginnt und in den Eltern, Erziehende, Lehrkräfte und andere Fachpersonen eingebunden sind. Einrichtungen der familienergänzenden Kinderbetreuung suchen und fördern die Zusammenarbeit mit allen an der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft Beteiligten sowie mit Behörden und dem Gemeinwesen.

 

Mitentscheiden an der Basis

Die Südtiroler Landesregierung möchte ihm Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Menschen vor Ort stärker beteiligen. Die Bildungsausschüsse nehmen dabei eine zentrale Rolle ein.

Um den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung in Südtirol näher zu kommen, muss sich das ganze Land mächtig anstrengen. Nicht nur die Politik steht vor einer großen Herausforderung, sondern jede und jeder Einzelne von uns. Denn die sieben Handlungsfelder für ein nachhaltiges Südtirol zielen auf Veränderungen, die die Mobilität, die Energieerzeugung, die Erhaltung des Naturraumes und der Artenvielfalt, die Landwirtschaft, ja die gesamte Wirtschaft betreffen – und daher uns alle angehen. Das Papier greift jene Aspekte heraus, „für die wir vor Ort effektiv die Möglichkeit haben, etwas zu verändern.“

Straße Berge RadfahrerBildung vor Ort heißt, Menschen aller Altersgruppen zu beteiligen und sie für aktuelle Themen zu sensibilisieren – genau das ist die Aufgabe unserer Bildungsausschüsse. Als lokal verankerte Netzwerke bringen sie die Menschen innerhalb der Dorfgemeinschaften und der Gemeinden zusammen und regen sie zum Mitgestalten an. Dort – an der Basis – setzt das Konzept der Landesregierung für Beteiligungsprozesse durch die Bildungsausschüsse an. Es möchte eine Handreichung sein, um die Menschen vor Ort verstärkt einzubinden, wenn es um den Bereich Nachhaltigkeit geht.

Partizipation bedeutet, sich aktiv an Entscheidungen zu beteiligen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen. Dabei geht es immer um ein verantwortungsvolles Miteinander, um Beziehungsarbeit und auch darum, gemeinsam Lösungen zu finden. Die ansässigen Menschen kennen ihr Dorf und seine charakteristische Landschaft am besten, sie erleben die Leute und die Dorfgemeinschaft aus persönlicher Erfahrung. Gerade wenn es darum geht, die eigene Ortschaft nachhaltig zu entwickeln, muss die Beteiligung an der Basis wirklich ernst gemeint sein. 

FamilyPlus – gemeindeeigener Fingerabdruck

Wer in mehr Familienfreundlichkeit investiert, erzielt eine große Wirkung auf der gesamten Gemeindeebene.

Diese Überzeugung teilen jene 7 Gemeinden in Südtirol, welche erstmals beim Auditverfahren „FamilyPlus – Familie leben“ teilnehmen, dem neuen Programm der Familienagentur des Landes Südtirol. Familien, Kinder, Jugendliche und Senioren bilden lebendige Beziehungen und Gemeinschaften innerhalb einer Gemeinde und sind eine große Ressource. Nach einer Analyse der Ist-Situation werden Ziele und Maßnahmen für mehr Lebensqualität von Familien festgelegt, die passgenau auf den Bedarf der Gemeinde zugeschnitten werden. Externe GemeindebegleiterInnen unterstützen die Gemeinde bei der Auditierung.

Kind auf Spielplatz kopfüber auf einer SchaukelDas FamilyPlus-Team der Gemeinde analysiert folgende neun Handlungsfelder:

  1. Miteinander der Generationen, Beteiligung und Sozialkapital
  2. Gemeinde als Dienstleisterin und Arbeitgeberin
  3. Information, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation
  4. Gesundheit und Soziales (Beratung, Hilfestellung, Betreuung und Pflege)
  5. Wohnen und Lebensraum
  6. Freizeit und Kultur
  7. Mobilität und Nahversorgung
  8. Zuwanderung und Zusammenleben
  9. Bildung und Arbeit, Vereinbarkeit Familie und Beruf
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