Reparieren statt wegwerfen
Warum neu kaufen? Dass es auch anders geht, zeigen uns die insgesamt neun Repair Cafés, die für das erste Halbjahr 2024 im Raum Pustertal geplant wurden und bei denen es die Gelegenheit gibt, kaputte Dinge flicken, löten, schleifen und wieder gerade biegen zu lassen.
Vom ferngesteuerten Rennauto über die zerfledderten Harry-Potter-Bände, von der stumpfen Küchenschere bis zur guten Jacke mit dem abgewetzten Kragen: alles ist reparierbar. Die weltweite Repair Cafè-Bewegung, die ihren Ursprung 2009 in den Niederlanden hat, feiert in diesem Jahr ihr 15jähriges Bestehen. Sie steht für einen anderen Konsum und für eine Lebensweise, die Ressourcen schont und ökologisch vertretbar ist – und sie stößt auch im Pustertal auf zunehmendes Interesse.
Repair Cafés sind ein Zeichen der Zeit. Sie sind eine Kritik am Kapitalismus, der mit überteuerten Ersatzteilen, verklebten Gehäusen oder fest verbauten Akkus dafür sorgt, dass defekte Geräte nicht mehr repariert werden, sondern als Elektroschrott millionenfach im Müll landen.
Diese verschwenderische Praxis bekommt nun auch seitens der Politik kräftig Gegenwind: Ende April 2024 hat das EU-Parlament grünes Licht für das „Recht auf Reparatur“ gegeben. Künftig sollen also gesetzliche Vorgaben die Hersteller dazu veranlassen, langlebige und reparierbare Geräte auf den Markt zu bringen. Denn reparieren statt wegwerfen bedeutet wieder umdenken, um Gutes zu bewahren und es so lange wie möglich zu erhalten. Genau das zeigen uns die vielen geschickten Hände und kreativen Köpfe bei den Repair Cafés.