Aktuelle Themen
Wer neugierig geworden ist und sich mit unseren Themen vertiefend auseinandersetzen möchte, hat hier die Gelegenheit dazu.
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Charta zur Qualität familienergänzender Betreuung
In einer gemeinsam abgesegneten Charta haben die Mitglieder des Netzwerk Kinderzeit grundsätzliche Richtlinien für eine qualitativ gute Kinderbetreuung definiert. Die Bedürfnisse des Kindes ziehen sich durch das gesamte Programm und stehen dabei stets im Zentrum.
Chancengleichheit fördern
Familienergänzende Kinderbetreuung fördert die Chancengleichheit von Kindern unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, Sprache, Religion und beider Geschlechter. Sie wertschätzt Vielfalt und schafft ein Klima der Toleranz gegenüber Kindern, Eltern und Erziehenden und gegenüber der Umwelt.
Die Angebote stehen grundsätzlich allen Kindern offen und sind für die Eltern finanziell tragbar. Sie nehmen Rücksicht auf Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
Mit Partnern zusammenarbeiten
Familienergänzende Kinderbetreuung ist Teil eines umfassenden Erziehungs- und Bildungsprozesses, der mit der Geburt eines Kindes beginnt und in den Eltern, Erziehende, Lehrkräfte und andere Fachpersonen eingebunden sind. Einrichtungen der familienergänzenden Kinderbetreuung suchen und fördern die Zusammenarbeit mit allen an der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft Beteiligten sowie mit Behörden und dem Gemeinwesen.
„Schtuatrög mochn, Dochbretto kliebn, Küihkronz aurichtn“
Der Bildungsausschuss Luttach hat sich auf die Spuren der alten Handwerkskunst im Ahrntal begeben. Daraus ist ein Dokumentarfilm entstanden, der am 26. Mai auf Rai Südtirol ausgestrahlt wird.
Hans Rieder erzählt die Geschichte seines Tales. Das Mitglied im Bildungsausschuss Luttach hat hunderte Berichte von Zeitzeugen aufgeschrieben, Bilder und Überbleibsel von früher gesammelt und bereits etliche heimatkundliche Werke veröffentlicht. Nun hat sich eine Arbeitsgruppe im Bildungsausschuss Luttach die Zeit genommen, einige „Machla“ des uralten Handwerks im Ahrntal aufzusuchen, ihnen auf die Finger zu schauen und diesen „vielleicht letztmöglichen Moment“ – wie es der Heimatkundler und Autor des Filmprojekts Hans Rieder formuliert – in einem Film zu dokumentieren und somit für die Nachwelt festzuhalten.
Es gibt sie nur noch vereinzelt, die „Machla“ aus dem Ahrntal, die die alte Kunst beherrschen, ein Steintrog in Handarbeit auszuhöhlen, ein aufwändig, nach alter Tradition hergestelltes Holzdach einzudecken oder einen schön geschmückten Kuhkranz für den Almabtrieb anzufertigen.
Sie verwenden dafür die einfachsten Werkzeuge – und vor allen Dingen die Kraft und das Geschick ihrer eigenen Hände. Das entsprechende Wissen und die Fertigkeiten wurden von Männern und Frauen im Ahrntal über viele Generationen weitergegeben und sind bis heute bei diesen selten gewordenen Könnern des alten Handwerks erhalten geblieben.
Die Filmmacher portraitieren den „Schtuametz“ Michl Oberhollenzer, den „Brettoklieba“ Peter Steger und die „Küihkronzbinta“ Doris Kirchler und ihren Mann. Sie zeigen sie bei ihrem Handwerk, das auf eine sehr alte Zeit zurückgeht und das durch sie als Teil des bäuerlichen Kulturguts im Ahrntal weiterlebt.
Wer lebenslang lernt, sensibilisiert sich für die aktuellen Themen und Herausforderungen der heutigen Zeit.
Der Bildungsweg Pustertal - BIWEP lud zu seiner diesjährigen Vollversammlung in die Stadtbibliothek von Bruneck ein. Im Fokus des Abends standen Einblicke in die Tätigkeiten des Vereins. Dabei wurde sichtbar, was viele Menschen in den Dörfern und Gemeinden des Pustertals bewegt und was durch die Impulse der Zeit aktuell am Entstehen ist. Als Vorstandsvorsitzender des Vereins begrüßte Heiner Nicolussi-Leck alle Anwesenden. Es waren einige Männer, aber überwiegend Frauen, die als Vertretungen ihrer Bildungsausschüsse und der Gemeinden zu dem Treffen gekommen sind. Die Geschäftsführerin Irmgard Pörnbacher übernahm das Wort und präsentierte dem Plenum den Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres. Dieser wurde anhand der neuen Internetseite von BIWEP veranschaulicht. Der digitale Auftritt des Vereins auf www.biwep.it wurde im vorigen Jahr komplett umgestaltet und neu strukturiert. Dadurch soll für die Öffentlichkeit besser sichtbar werden, wie weit das Handlungsfeld des Bildungsweg Pustertal reicht, wie es verflochten ist und was genau seine Aufgaben sind – wobei das Herzstück der Vereinstätigkeit ganz klar die Familien und die Bildung sind. Sie zu fördern und zu stärken ist der entscheidende Punkt, um das Vereinsziel zu erreichen, nämlich die Menschen im Pustertal für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ein gutes und verantwortungsvolles Miteinander mitzugestalten – in ihren Familien genauso wie in den Dorfgemeinschaften und im Bezirk.
Als Bezirksservice Weiterbildung beschäftigt sich der Bildungsweg Pustertal schwerpunktmäßig mit der Reform des Dritten Sektors und den damit einhergehenden grundlegenden Neuerungen für die Bildungsausschüsse. BIWEP bietet regelmäßige Austauschtreffen zu dem Thema an sowie eine kontinuierliche Begleitung der einzelnen Bildungsausschüsse bei der Eintragung in das staatliche Einheitsregister RUNTS. Das Thema mag belastend für die Vorsitzenden der Bildungsausschüsse sein – was auch bei der Vollversammlung zur Sprache kam, umso mehr durften sie sich letzten Sommer auf ein Treffen der ganz anderen Art freuen: Irmgard Pörnbacher organisierte eine Bildungsfahrt für die Südtiroler Bildungsausschüsse zu „La Foresta“ nach Rovereto, einem Best Practice Beispiel für ökosoziales Netzwerken vor Ort. Mit der gebürtigen Olangerin Bianca Elzenbaumer als Mitgründerin des Projekts – sie ist übrigens auch Co-Präsidentin der Internationalen Alpenschutzorganisation CIPRA – gab es auf der Fahrt noch dazu einen direkten Bezug zum Pustertal.
Aber auch im Pustertal sind die Impulse der Zeit spürbar. An allen Ecken und Enden des Bezirks setzen sich die Menschen vermehrt mit einer ökosozialen Denk- und Lebensweise auseinander – und starten entsprechende Initiativen. Diese werden im Rahmen der Nachhaltigkeitsreihen „Wünsch dir die Welt“ bezirksweit gesammelt, aufeinander abgestimmt und als klares Zeichen für Nachhaltigkeit im Pustertal in regelmäßigen Abständen publiziert. Damit verbindet BIWEP gemeinsam mit den Bildungsausschüssen und öffentlichen Bibliotheken das Ziel, über Repair Cafés, Zeitbanken und weitere Initiativen der Hilfe zur Selbsthilfe zu informieren, zu vernetzen und die Menschen zur aktiven Mitgestaltung anzuregen. Für Frühling 2023 wurden insgesamt sechs Repair Cafés im Pustertal organisiert. BIWEP hat die Aufgabe, die Bildungsausschüsse für die Idee der Repair Cafés zu sensibilisieren, sie bei der Gründung zu unterstützen und ein koordiniertes Netzwerk aufzubauen – sodass im besten Fall einmal im Monat irgendwo in der Nähe eine Reparaturwerkstatt stattfindet.
Um Netzwerkarbeit geht es auch beim nächsten Tätigkeitsbereich – und hier kommen schließlich die Familien mit ins Spiel. Das Netzwerk Kinderzeit hat sich zusammengeschlossen für eine bessere Information, Abstimmung und Vernetzung von Angeboten zur Betreuung von Kindern bis 14 Jahren. Es besteht aus zahlreichen freien Anbietern sowie aus öffentlichen Trägern wie den Gemeinden. Sie alle gestalten die Angebotslandschaft für Kinderbetreuung im Pustertal mit und spielen somit eine entscheidende Rolle bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Gemeindevertreterinnen machten bei der Vollversammlung deutlich, dass zahlreiche Familien Schwierigkeiten haben, ihre Kinder während der Sommerferien irgendwo unterzubringen. Vor allem in peripheren Gemeinden gibt es schlicht zu wenige Plätze für alle Familien, die Bedarf anmelden. Hier gilt es, dran zu bleiben, sich im Netzwerk der Kinder- und Ferienbetreuung auszutauschen und nach kreativen Lösungen zu suchen. Als Beispiel nannte Elisabeth Frenner, Vizebürgermeisterin von Enneberg, ein Betreuungsangebot in ihrer Gemeinde, das autonom aus einer Elterninitiative heraus entstanden ist. Die Eltern haben nach einem Angebot für die Ferien unter dem Jahr gesucht, sind selbst aktiv geworden und haben dieses mit den Kinderfreunden Südtirol realisiert. Das Ganze wird unterstützt von der Gemeinde, die sich die Familienfreundlichkeit groß auf die Fahnen schreibt. Sie wurde letztes Jahr mit dem Audit FamilyPlus ausgezeichnet. Das Auditierungsverfahren der Gemeinde Enneberg wurde von BIWEP begleitet.
Der Bildungsweg Pustertal unterstützte im Jahr 2022 insgesamt fünf Arbeitsgruppen zur Familienbildung in neun Gemeinden. Die Mitglieder der AGs entwickeln ein Programm – ausgehend von der Frage: Was brauchen bzw. wünschen sich die Familien in unserer Gemeinde? Gesammelt und zweimal im Jahr veröffentlicht in der Broschüre „Familienwege“ sowie auf www.biwep.it werden damit viele Familien angesprochen und zu Vorträgen, Workshops und Initiativen motiviert, die für sie relevant sind und sie stärken und fördern können. Lernen und Bildungsarbeit ist immer auch Beziehungsarbeit. Sie ist nur denkbar durch partizipative Prozesse, Beziehungskompetenz und ein gutes Miteinander. Vom Lernen zum verantwortlichen Handeln: Wer lebenslang lernt, sensibilisiert sich für die aktuellen Themen und Herausforderungen der heutigen Zeit. Dieses Wissen schafft Verantwortung und Verantwortung erfordert Handeln. Dafür steht der Bildungsweg Pustertal bereits seit Jahren.
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Damit Schule allen gut tut
Gespräch mit Ingeborg Dejaco, Grundschullehrerin, St. Martin in Thurn
Warum haben Sie sich für die Fortbildung „Damit Schule allen gut tut“ entschieden?
Mir ist es um die Beziehung gegangen. Beziehung ist das Um und Auf in der Schule ...
Mir hat in letzter Zeit die Schule nicht gutgetan, weil ich mit meinen Ideen nicht weitergekommen bin. Das ist eine andere Welt mit ganz anderen Vorstellungen von Schule.
Welche Vorstellung von Schule haben Sie?
Schule ist nicht nur Wissensansammlung, sondern sie ist viel mehr – vor allem die Grundschule. Dort wird der Grundstein für das ganze Leben gelegt. Ich finde, wir Lehrpersonen haben eine große Verantwortung, weil wir beeinflussen können, wie die Schüler lernen. Die Kreativität kommt oft viel zu kurz. Theater, Musik, Feiern oder Ausflüge mit Übernachtungen: Diese Sachen bringen so viel.
Inwiefern hat der Kurs Ihre Beziehungskompetenz gestärkt?
Wir haben viel an uns gearbeitet, an der eigenen Person. Dabei standen die Beziehungen stets im Mittelpunkt: zu uns selbst, zu den Schülern, zu den Eltern, zum Kollegium. Ich habe viel für mich gelernt – zum Beispiel, was den Umgang mit Konflikten anbelangt.
Wie gehen Sie mit Konflikten um?
Anstatt mich zu verteidigen, höre ich zu, versuche ruhig zu bleiben und lasse den anderen ausreden. Ich weiß, ich kann niemanden ändern, aber ich kann für mich ändern, wie ich mit dieser Person umgehe. Ich habe gelernt, auf einer neutraleren Ebene zu kommunizieren und darauf zu achten, dass es nicht wertend ist.
Wie kommt der Fokus auf die Beziehung bei Ihren Schülern an?
Ich habe sie zum Teil wirklich erobert damit. Ich hatte oft Schülerinnen und Schüler, die anfangs Anpassungsprobleme hatten oder ein auffälliges Verhalten zeigten. Durch meine Authentizität und Wertschätzung habe ich es geschafft, eine gute Beziehung zu ihnen aufzubauen – durch Zuhören und dadurch, dass ich mir wirklich Zeit für sie genommen habe. Ich bin überzeugt, dass Kinder, wenn sie sich verstanden fühlen, in der Schule gut ankommen. Dann sind sie motiviert und haben Freude an allem, was in der Schule passiert.
„Das Geheimnis des Glücks ist die Freude in unseren Händen.“
Ralph Waldo Emerson
Den Geruch von feuchter Erde einatmen, ein Beet anlegen, Samenkörner aussäen, Setzlinge und Blumenzwiebeln in die Erde stecken, hacken oder Unkraut jäten – Gartenarbeit scheint ein Urbedürfnis des Menschen zu sein: Etwas erschaffen, sehen, was die eigenen Hände bewirken, eintauchen in den Rhythmus der Natur und etwas von dem großen Ganzen erahnen, mit dem alles Leben auf der Erde verbunden ist.
Ein biologisch kultivierter Garten ist nicht nur ein gesunder und vielfältiger Ort voller Leben, er schärft auch den Blick für die großen Zusammenhänge auf der Welt. Dazu gehören natürliche Kreisläufe und Faktoren wie die Jahreszeiten, Niederschläge, Winde oder pflanzliche Symbiosen. Aber auch kosmische Kräfte von Sonne, Mond und Gestirnen zählen dazu. Dass die Stellung des Mondes das Gedeihen von Pflanzen beeinflusst, wird schon seit Jahrhunderten beobachtet. Dass die Aussaat zum richtigen Zeitpunkt die Pflanzen stärkt und fördert, davon wissen zahlreiche Menschen aus ihrem eigenen Garten zu berichten.
Maria Thun war eine Pionierin der biodynamischen Landwirtschaft. In ihrem Versuchsgarten erforschte sie jahrzehntelang den Einfluss von kosmischen Konstellationen auf das Wachstum der Pflanzen. Mit ihrem „Thun-Kalender – Aussaattage“, der seit 1962 jährlich erscheint, machte sie den biologisch-dynamischen Anbau einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Darin werden Jahr für Jahr die günstigsten Zeiten für Aussaat, Pflanzung und auch Gartenarbeiten beschrieben und somit viele Menschen an das biologische Gärtnern herangeführt. Zugleich erfahren sie die Freude am eigenen Tun und das Glück, die Früchte davon in ihren Händen zu halten.
„Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa.“
Mariana Leky in Kummer aller Art
Wie sich psychische Erkrankungen anfühlen, ist nicht leicht zu beschreiben. Viele von uns kennen die kleinen und großen Sorgen und seelischen Nöte, die das Leben manchmal für uns bereit hält. Dann merken wir das Durcheinander, das sie in unserem Inneren anrichten. Wir fühlen uns verloren, sind traurig oder komplett überfordert.
Meist finden wir mit der Zeit einen Weg heraus und schaffen es nach und nach, wieder mehr Leichtigkeit in unser Leben zu bringen. Was aber ist, wenn unsere Sorgen und Ängste nicht wieder vergehen und es uns nicht gelingt, etwas von ihrer Schwere hinter uns zu lassen? Was können wir tun, wenn sich unser Schmerz an der Seele festsetzt und zur psychischen Erkrankung wird?
Unsere dunklen Seiten bleiben für Außenstehende oft unsichtbar, wenn wir über sie schweigen. Eltern, Freundinnen oder Nachbarn bemerken oft nicht, was uns bedrückt, wenn wir unsere Sorgen nicht mit ihnen teilen. Wenn wir aber lernen – als Betroffene und als Gesellschaft, über unsere psychischen Probleme zu sprechen, wenn wir uns öffnen und uns einander anvertrauen, dann merken wir schnell, dass wir nicht allein sind. Dass es vielen anderen um uns herum genauso geht – und vor allem, dass es immer jemanden gibt, der uns helfen kann.
In Südtirol gibt es ein Netzwerk von zahlreichen Diensten, die uns bei Lebenskrisen weiterhelfen. Sie informieren und klären offen über Depressionen oder Suizidgedanken auf. Denn es lohnt sich, im Gespräch zu bleiben, an Türen zu klopfen und die richtige Frage zu stellen: Alles ok?
Rückblick zum Treffen Netzwerk Kinderzeit vom 14.04.2023
Genauso wichtig wie der Dialog mit Familien ist auch der Austausch zwischen den einzelnen Akteuren im Netzwerk Kinderzeit. Es können sich ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, wenn wir uns austauschen und miteinander reden. Im Dialog können kreative Lösungen entstehen, wie uns bei dem Treffen aufgezeigt wurde.
Mit der Plattform www.kinderzeit.bz versuchen wir, sämtliche Kinderbetreuer sowie die Gemeinden mit ihren Angeboten mit ins Boot zu holen. Für Eltern ist so auf einen Blick sichtbar, was es an Kinderbetreuung in ihrer Ortschaft, in der Nachbargemeinde oder bezirksweit gibt. Je mehr Anbieter und Träger sich beim Netzwerk beteiligen, desto größer ist der Mehrwert für die Familien.
Für viele Familien ist es eine große Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Durch partizipative Prozesse mit Eltern können oft maßgeschneiderte Angebote entstehen. Trotz - oder besser gesagt gerade wegen - der Dringlichkeit von Kinderbetreuung für viele Familien, darf eine qualitativ gute Betreuung nie aus den Augen verloren werden. Auch dafür hat sich das Netzwerk Kinderzeit zusammen geschlossen.
Für das nächste Treffen gibt es bereits einen Termin im Herbst, und zwar am 6. Oktober. Wir planen das Treffen diesmal in Präsenz, damit die Mitglieder sich persönlich austauschen und kennenlernen können. Einige sind ja schon seit langem dabei, aber es gibt auch etliche neue Gesichter.
Die Südtiroler Landesregierung möchte ihm Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Menschen vor Ort stärker beteiligen. Die Bildungsausschüsse nehmen dabei eine zentrale Rolle ein.
Um den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung in Südtirol näher zu kommen, muss sich das ganze Land mächtig anstrengen. Nicht nur die Politik steht vor einer großen Herausforderung, sondern jede und jeder Einzelne von uns. Denn die sieben Handlungsfelder für ein nachhaltiges Südtirol zielen auf Veränderungen, die die Mobilität, die Energieerzeugung, die Erhaltung des Naturraumes und der Artenvielfalt, die Landwirtschaft, ja die gesamte Wirtschaft betreffen – und daher uns alle angehen. Das Papier greift jene Aspekte heraus, „für die wir vor Ort effektiv die Möglichkeit haben, etwas zu verändern.“
Bildung vor Ort heißt, Menschen aller Altersgruppen zu beteiligen und sie für aktuelle Themen zu sensibilisieren – genau das ist die Aufgabe unserer Bildungsausschüsse. Als lokal verankerte Netzwerke bringen sie die Menschen innerhalb der Dorfgemeinschaften und der Gemeinden zusammen und regen sie zum Mitgestalten an. Dort – an der Basis – setzt das Konzept der Landesregierung für Beteiligungsprozesse durch die Bildungsausschüsse an. Es möchte eine Handreichung sein, um die Menschen vor Ort verstärkt einzubinden, wenn es um den Bereich Nachhaltigkeit geht.
Partizipation bedeutet, sich aktiv an Entscheidungen zu beteiligen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen. Dabei geht es immer um ein verantwortungsvolles Miteinander, um Beziehungsarbeit und auch darum, gemeinsam Lösungen zu finden. Die ansässigen Menschen kennen ihr Dorf und seine charakteristische Landschaft am besten, sie erleben die Leute und die Dorfgemeinschaft aus persönlicher Erfahrung. Gerade wenn es darum geht, die eigene Ortschaft nachhaltig zu entwickeln, muss die Beteiligung an der Basis wirklich ernst gemeint sein.
„Eine neue Denkweise ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben und die nächste Evolutionsstufe erreichen will.“
Albert Einstein
Menschen, die etwas gestalten wollen, die ein klares Bild einer besseren Zukunft haben, sind das Saatgut von Graswurzelbewegungen. Es sind Menschen, die den Mut haben, sich für Veränderungen stark zu machen und bereit sind, auch gegen den Strom zu schwimmen.
Es gibt mittlerweile tausende Repair Cafés weltweit. Sie sind Teil einer Graswurzelbewegung, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat. Martine Potsma, eine holländische Journalistin, eröffnete 2009 in einem Kulturzentrum in Amsterdam das erste Repair Café: „Wir werfen so viele Dinge weg. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, wir können nicht so weiter machen.“ Repair Cafés zielen auf ein Problem, das viele Menschen kennen: Etwas geht kaputt, sie wissen nicht, was sie damit machen sollen und werfen es einfach weg. Martine Potsma geht von der Annahme aus, dass es in jeder Gemeinschaft Menschen gibt, die das Wissen und die Fertigkeit, das Werkzeug und die Zeit haben, um etwas zu reparieren. Und sie hat Recht. Ihre Initiative stieß auf so viel Zuspruch, dass sie kurze Zeit später die Repair Café Foundation gegründet und ein Handbuch geschrieben hat, wie man sein eigenes Repair Café startet. Auf www.repaircafe.org gibt es eine aktive Community, die lokale Gruppen beim Gründen unterstützt, Startpakete mit dem Handbuch in alle Welt verschickt und viele gute Tipps auf Lager hat.
Repair Cafés sind ein Zeichen der Zeit. Sie sind eine Kritik am Kapitalismus, der keine Grenzen des Wachstums kennt. Sie kritisieren den Wahn unserer Wegwerf-Gesellschaft und wollen eine neue Denkweise schaffen, die anstatt mehr und mehr Konsum eine Kultur des Miteinanders, des Wertschätzens und des Erhaltens erreichen will.
Wer in mehr Familienfreundlichkeit investiert, erzielt eine große Wirkung auf der gesamten Gemeindeebene.
Diese Überzeugung teilen jene 7 Gemeinden in Südtirol, welche erstmals beim Auditverfahren „FamilyPlus – Familie leben“ teilnehmen, dem neuen Programm der Familienagentur des Landes Südtirol. Familien, Kinder, Jugendliche und Senioren bilden lebendige Beziehungen und Gemeinschaften innerhalb einer Gemeinde und sind eine große Ressource. Nach einer Analyse der Ist-Situation werden Ziele und Maßnahmen für mehr Lebensqualität von Familien festgelegt, die passgenau auf den Bedarf der Gemeinde zugeschnitten werden. Externe GemeindebegleiterInnen unterstützen die Gemeinde bei der Auditierung.
Das FamilyPlus-Team der Gemeinde analysiert folgende neun Handlungsfelder:
„Im Leben kommt es nicht darauf an, ein gutes Blatt in der Hand zu haben, sondern mit schlechten Karten gut zu spielen.“
Robert Louis Stevenson
Wie richtet man sich vom Bett auf, ohne seine ganze Kraft dabei einzusetzen? Und wie gelangt man vom Bett auf den Stuhl, der daneben steht? Natürlich ganz einfach und ohne lange darüber nachzudenken. Wer aber altersbedingt oder durch ein ungeplantes Ereignis im Leben in seinen Bewegungen beeinträchtigt ist, für den können die einfachsten Abläufe eine große Herausforderung darstellen. Nicht weniger groß ist die Herausforderung für all diejenigen, die ihre bettlägrigen und körperlich eingeschränkten Angehörigen zu Hause betreuen und pflegen. Pflege zu Hause kann schwere, körperliche Arbeit sein – doch sie kann erleichtert werden durch die gezielte Anwendung von bewussten Bewegungen.
Genau hier setzt die Idee der Kinästhetik an: Die Art und Weise, wie wir Bewegungen ausführen und steuern, beeinflusst unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit. Die Kinästhetik zielt darauf ab, den pflegebedürftigen Menschen so zu helfen, dass sie sich ein Stück weit selber helfen können. So soll eine gewisse Selbständigkeit und Mobilität aufrecht erhalten bleiben oder wiedererlangt werden. Mit der eigenen Bewegung einen Menschen mitbewegen – und das mit geringer Muskelkraft: Auch die Pflegenden lernen nach den Grundsätzen der Kinästhetik, auf die eigene Bewegung bewusst zu achten. Dies führt dazu, dass sie ihre Bewegungsabläufe so ausführen, dass sie effektiv sind und dabei gleichzeitig der Gesundheit nicht schaden. Geschickte Bewegungen erleichtern den Alltag von Pflegenden und ihren Angehörigen und ermöglichen ihnen ein gutes Leben – trotz allem.