Das Repair Café
Reparieren mit „Kenntnis in den Händen“, wie es in den Niederlanden heißt, wo die Idee vor über 10 Jahren entstanden ist: Sich treffen, Café trinken - oder Tee und abwarten, reparieren oder zusehen und lernen.
Und dann, wenn der Föhn wieder föhnt und das Loch in der Hose geflickt ist, haben viele ein Erfolgserleb- nis der besonderen Art: computeraffine junge Leute ebenso wie handwerklich versierte Rentner durften ein klein wenig Reparaturwissen weitergeben und dabei sich und andere Menschen glücklich machen.
Der Toaster funktioniert nicht, das Handy schläft? Ab damit auf den Müll. HALT! Das war einmal. Heute rattert die Nähmaschine wie- der, der Lötkolben zischt, es wird ge- schraubt, gefeilt, gehämmert, ganz im Sinne des Umweltschutzes und des Geldbeutels. Repair Cafés entstehen, auch in Südtirol, weil Menschen den Unsinn des ausgearteten Konsums erkennen und einen Beitrag leisten wollen, die Ressourcen unseres Planeten zu schonen, oder weil sie die Qualität von älteren Sachen schätzen und sie erhalten wollen. Vor allem aber: es macht Spaß!
„Reparieren ist ein Ausweg aus der erlernten Hilflosigkeit“
Buchtipp: Die Kultur der Reparatur
von Wolfgang M. Heckl, Biophysiker, Direktor des Deutschen Museums München
In Zusammenarbeit mit den Bildungsausschüssen in den Gemeinden will der Bildungsweg Pustertal nun die Verbreitung der Reparaturtreffs unterstützen. Die Idee ist, „wenn meine Hose ein Loch hat, kann und will ich nicht warten, bis in einem halben Jahr das nächste Repair Café stattfindet".